Liebe Pfarrbevölkerung,
als neu gewählter Pfarrgemeinderats-Obmann möchte ich mich bei jenen vorstellen, die mich noch weniger kennen. Ich komme aus Timelkam und bin mit meiner Familie 1993 nach Neukirchen am Walde gezogen. Beruflich begann ich als Tischlermeister, wechselte aber bald in die kirchliche Jugendarbeit, auf die Burg Altpernstein und dann in die Weiterbildung für die Jugendleiter. 11 Jahre lang arbeitete ich in der psychosozialen Betreuung in St. Ägidi am Pamingerhof. Nun koordiniere ich die Caritasdienste in den Bezirken Eferding und Grieskirchen.
Aufgrund der derzeitigen umfangreichen Aufgaben bin ich froh, dass meine Stellvertreterin, Martina Hofer einige organisatorische Aufgaben übernehmen wird.
Alleine an den letzten 10 Jahren in denen ich im Pfarrgemeinderat mitgearbeitet habe, sieht man wie schnell sich eine Pfarre verändern kann. Wir hatten anfangs noch eine volle Kirche und in dieser Zeit noch viele MinistrantInnen, sowie auch Kinder und Jugendliche bei den Gottesdiensten. Man tat sich vergleichsweise noch leicht MitarbeiterInnen für Aufgaben in der Pfarre zu finden. Die personelle Verjüngung ist in einigen Bereichen nicht einfach. Eucharistiefeiern sind nicht mehr an jedem Sonntag möglich, viele Kirchenbänke bleiben meist leer. Mancher hat das Gefühl, wir werden als Pfarre gemeinsam älter.
Was auf uns als christliche Gemeinde in Neukirchen am Walde an Veränderungen zukommen wird, ist ungewiss, die personelle Situation, was die Priester betrifft, wird in unserer Diözese immer prekärer. Immer ältere Seelsorger müssen immer mehr Aufgaben in weiteren Pfarren übernehmen, immer mehr ehrenamtliche MitarbeiterInnen Aufgaben in der Pfarre.
„Du führst mich hinaus ins Weite“, heißt es im Psalm 18. Du machst meine Finsternis hell, betet der Psalmbeter weiter. Können wir hier mitbeten? Gelingt es uns, das „Enger-werden“, das „Ungewisse“ auch als Weite zu sehen? Wir werden lernen müssen, nicht mehr alles bisher Wertvolle aufrecht erhalten zu können – sondern auch Neuem Raum zu geben. Und persönlich lade ich ein, in dieser Umbruchsituation „nicht das Weite zu suchen,“ sondern eine neue Weite in uns selber zu suchen!
Die Jünger Jesu haben trotz der Auferstehung Jesu die Türen verschlossen gehalten. Geschlossen Türen sind oft ein Resultat der Ängstlichkeit. Erst Pfingsten hat sie wach gerüttelt und sie haben Schritte ins Weite gewagt. Sollten nicht auch wir uns führen lassen von Gottes Geist, mit dem wir Mauern überspringen werden, wie es im Psalm weiter heißt.
Als neuer Pfarrgemeinderats-Obmann ist es mir ein Anliegen, diese Veränderungen gemeinsam mit dem Pfarrer mitzugestalten, den Blick auf Jesu Botschaft frei zu halten, den Sorgen und Ängsten Raum zu geben, aber auch das weite Land, das vor uns liegt in den Blick zu nehmen. Daher lade ich ein, auf das zu sehen was an Neuem entsteht, was Schönes – wie beim Pfarrfest - miteinander möglich ist und auf das zu sehen, wohin uns Gottes Geist führen will.
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